High Five!
Der Sommer ist schon wieder so lange her. Die Herbststimmung klopft an die Tür. Mitten auf der Straßenkreuzung weint eine Frau, im Park umarmen sich zwei Jungs. Ab jetzt hilft nur noch die Kunst.
Aus dem Hotel
In zwei Wochen erscheint mein neues Buch "Die Akademie meines Lebens".
Im Hotel Matze hat diese Woche Mai-Thi Nguyen-Kim eingecheckt. Ich wollte von ihr wissen, was man eigentlich wissen kann. Und in der Suite werde ich gleich Jan Köppen treffen. Die Folge erscheint erst morgen.
1. Ein Lieblingsalbum
Wenn man wissen möchte, wie sich Anfang 20-jährige Frauen in der Großstadt gerade fühlen, dann sollte man "Nie verliebt" von Paula Hartmann hören. In ihren Liedern erzählt die Berlinerin von kurzen Nächten, einsamen Tänzen und ihrer Unfähigkeit, sich zu verlieben. Auch wenn es überhaupt nicht mehr meine Themen sind, kann ich mich dieser bittersüßen Melancholie nicht entziehen. Wenn es so weitergeht, dann wird dies eines der meist gehörten Alben 2022 bei mir.
2. Zwei Unterschriften
Dieser Tage haben zwei ältere Herren historische Unterschriften getätigt.
König Charles III hat die Proklamation unterschrieben und der Patagonia-Gründer Yvon Chouinard die Zukunft seiner Firma besiegelt.
Im ersten Fall bleibt vermutlich alles beim Alten, im zweiten Fall ist es anders. Denn der Patagonia-Gründer hat mit seiner Unterschrift knapp drei Milliarden verschenkt. Denn alle Gewinne, die nicht in der Firma landen, sollen künftig über eigens dafür gegründete Stiftungen für Naturschutz verwendet werden. Auf der Webseite von Patagonia teilt er seine Beweggründe. Die Überschrift: “Earth is now our only shareholder.”
3. Dreißig Tage
Ich mag die Videos von Matt D'Avella. Darin zeigt er, wie er versucht, sein minimalistisches Leben geregelt und organisiert zu bekommen. Ich hole mir bei ihm immer wieder kleine Anregungen. Matt macht immer mal wieder 30-Tage-Experimente. Er steht um fünf Uhr auf, duscht kalt, fastet, macht Yoga oder nutzt ein Dumb Phone.
4. Vier Stunden
Solange mindestens ein Buch im Jahr von Ferdinand von Schirach erscheint, dann ist alles irgendwie noch in Ordnung. Letzte Woche habe ich in ein paar Stunden “Nachmittage” gelesen. Herr von Schirach erzählt aus Berlin, Tokio, Zürich, New York, Marrakesch, Taipeh und Wien. Und man fragt sich, ob das denn alles stimmt, was ihm da passiert oder berichtet worden ist. Eigentlich wollte ich ihn wieder im Hotel dazu befragen. Im Buch habe ich die Absage entdeckt: “Die Bücher werden mir fremd, wenn ich über sie sprechen muss.” Und dafür ist es noch zu früh.
5. Das Ende
Diese Woche ist der Filmemacher Jean-Luc Godard gestorben. Der hat viele schlaue Dinge über Kreativität gesagt - unter anderem das hier:
He who jumps into the void owes no explanation to those who stand and watch.
✌🏻
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!
Euer Matze
PS: Im Herbst bin ich vielleicht in eurer Nähe.
Schön, dass es Paula Hartmann unter Deine Top 5 2022 geschafft hat!