High Five,
Letztes Wochenende hatten wir Besuch von unseren Freunden Dirk und Mirjam. Dirk ist mein Reisefreund seit 20 Jahren. Die beiden sind schon ewig zusammen und für mich ein Beziehungs-Vorbild, weil sie emanzipiert und frei miteinander sind, dabei aber nie angestrengt wirken. Während unseres Frühstücks nahm Mirjam ihre Handtasche auf den Schoß, kramte darin herum, setzte sich eine Clownsnase auf und holte dazu eine Tröte raus. Und dann begann sie mit einer kleinen, spontanen Zaubershow in unserer Wohnung. Wir waren erstaunt und begeistert.
Mirjam hat eine Ausbildung zum Clown gemacht, ihre Bühne sind Frühstückstische, so wie unserer. Sie hat die Ausbildung einfach zum Spaß gemacht und mir fiel auf, dass ich eher selten etwas nur einfach so aus Spaß mache. Ihre zauberhafte Vorstellung passt wunderbar zu dem Buch "The Power of Fun", das ich gerade lese. Es beginnt so: “When was the last time you had fun? I’m serious. Think about it.”
Die Autorin Catherine Price unterscheidet zwischen True Fun und Fake Fun. True Fun gibt Energie, das könnte so etwas wie gemeinsames musizieren sein, Fake Fun raubt die Energie, wie zum Beispiel ewig durch Feeds scrollen. True Fun ist absichtslos, außer dass man Spaß haben will und dabei frei von Selbstkritik ist.
Nach unserem Frühstück wusste ich: In ernsten Zeiten braucht es besonders viele rote Nasen.
Aus dem Hotel Matze
Michel Friedman war zu Gast im Podcast. Nach der Aufnahme sagte er, dass es ihm leid tut, dass er nicht lustig war, er könne das einfach nicht. Dafür kann er besonders tief und auch weit tauchen. Ich glaube, das wird eine meiner Lieblingsfolgen in 2023.
Philip und ich haben diese Woche den ersten Check-In aufgenommen. Am Samstag erscheint die Folge.
MEINE HIGHLIGHTS DER WOCHE
1. Eine Serie
Ich bin spät dran mit der Empfehlung für die Mini-Serie The White Lotus. Wir haben diese Woche die erste Staffel geschaut. Es geht um ein Luxushotel auf Hawaii, die absurden Gäste und das ebenso absurde Personal - und wie sie alle eine Woche miteinander verbringen. Es ist ein schmerzhaftes Vergnügen, weil Anfangs eigentlich alle Figuren zu durchgeschossen sind und einfach nur nerven. Doch während die Geschichte auf eine Katastrophe hinsteuert, werden die Figuren - nicht alle - etwas nahbarer. Oder vielleicht haben wir uns an nur sie gewöhnt.
2. Ein Buch
Letztes Jahr habe ich hier den Podcast "Reisen Reisen" empfohlen und am Ende geschrieben, dass ich ein Buch von den Machern Michael Dietz und Jochen Schliemann will. Diese Woche hat sich mein Wunsch erfüllt. "Reisen Reisen - Wie wir die Welt erkunden wollen" ist erschienen und hat ganz viele neue Wünsche auf meine Liste gesetzt. Jochen und Michi waren in über 100 Ländern unterwegs und schreiben über die Magie des Reisens. Nach jedem einzelnen Kapitel wollte ich sofort meine Reisetasche packen.
3. Eine Erkenntnis
Vor über zwölf Jahren habe ich meine Firma "Mit Vergnügen" mit meinem Freund Pierre gegründet. Lange war ich der Chef, bis ich (auch schmerzlich) festgestellt habe, dass ich im Grunde zu freiheitsliebend bin, um das wirklich gut zu machen. Seit letztem Jahr bin ich nun kein Chef mehr. Der Autor Derek Sivers hat einen Artikel auf seinem Blog geschrieben, der das Dilemma gut auf den Punkt bringt. "Explorers meander, constantly changing directions based on hunch, mood, and curiosity. Explorers are hard to follow." Den Text hätte ich gern eher gelesen.
4. Ein Podcast
Ich interessiere mich immer für das Warum und das Wie. Um das Wie geht es im neuen Podcast "Poparazzi” von Arnim Teutoburg Weiss. Der Sänger der Beatsteaks trifft jede Woche Musiker*innen und spricht mit ihnen über den EINEN Song und erfährt, wie dieser Song entstanden ist. Der Podcast soll eine Liebeserklärung an die Lieder und die Personen sein, die sie geschrieben haben. Die erste Folge mit der Sängerin MINE macht richtig Lust aufs kreativ sein und Lust auf mehr Folgen.
Ein Zitat
Ich habe oben schon geschrieben, dass ich “The Power of Fun” gerade lese. Aber was ist eigentlich Spaß? Hier die Erklärung der Autorin Catherine Price:
True Fun, I realized, is the feeling of being fully present and engaged, free from self-criticism and judgment. It is the thrill of losing ourselves in what we’re doing and not caring about the outcome. It is laughter. It is playful rebellion. It is euphoric connection. It is the bliss that comes from letting go. When we are truly having fun, we are not lonely. We are not anxious or stressed. We are not consumed by self-doubt or existential malaise. There is a reason that our moments of True Fun stand out in our memories: True Fun makes us feel alive.
Ich wünsche Euch ein wahrhaft spaßiges Wochenende!
Euer Matze
Danke - wie immer informativ, ehrlich, spannend und interessant!
Herzliche rote Nase Grüße
Stephanie
Inspiring and useful as every week!