High Five,
Ich bin heute morgen beim Spazieren an einem Kindergarten vorbeigekommen und habe durchs Fenster geschaut, während Brinkmann wieder irgendetwas entdeckt hat. Drin war schon einiges los. In einer Ecke hockte eine kleine Baugruppe und hat mit bunten Holzklötzen einen riesigen Turm gebaut. An einem kniehohen Tisch saßen drei Mädchen und waren ganz vertieft in ihre Malblätter. Der Kindergärtner begrüßte strahlend ein Kind, die drei Mädchen am Tisch haben sich davon nicht ablenken lassen.
Diese Szene hat mich einmal mehr überzeugt, dass wir alle kreativ zur Welt kommen und etwas erschaffen wollen. Wir malen, bauen, singen und spielen vollkommen frei und außerhalb der Norm. Das ist der Ursprung. Je älter wir werden, desto „richtiger“ wird alles. Aber was ist schon richtig? Was ist schon normal? Am Liebsten hätte ich mich zu den Kindern gesetzt und mir erklären lassen, wie sie das schaffen - doch ich musste weiter. Termine.
Aus dem Hotel
Diese Woche ist die Live-Folge mit Annette Frier und Eckart von Hirschhausen erschienen. Eckart hat sie als Achterbahn bezeichnet, ich empfand sie als wackelig und eine Zuhörerin schrieb heute, dass es die beste des Jahres sei. Was stimmt?
In der Suite saß ich mit der Hotel Matze Redakteurin Lena Rocholl und wir haben über die letzten Folgen ein Feedbackgespräch geführt.
Nächste Woche Donnerstag bin ich in Erlangen und treffe Markus Kavka auf der Bühne. Hier gibt es Tickets.
MEINE HIGH FIVES DER WOCHE
1. Eine passende Musik
Jede Jahreszeit hat die passende Musik. Ich höre gerade wieder die großartige Playlist „Autumn in New York“ auf Spotify von den Katy Hynek. Bei mir ist es zwar nicht der Central Park, durch den ich mit diesem passenden Soundtrack laufe, aber auch zum Spaziergang im Volkspark Friedrichshain passen Ella Fitzgerald, Paul Simon und Bing Cosby.
2. Ein paar existentielle Fragen
Worüber will ich mich unterhalten? Das hat sich Annette Frier während der Pandemie gefragt und ist losgezogen und hat sich mit Freund:innen, Bekannten und Wegbegleiter:innen über Themen unterhalten, die ihr wichtig sind. Dabei stellt sie immer die gleichen 20 Fragen und bekommt unterschiedlichste, persönliche und wahrhaftige Einblicke in ihr Umfeld. #undwarumbistduhier ist ein ganz tolles Format! Jede Woche gibt es eine neue Frage und sehr viele unterschiedliche Antworten. Die Frage in der ersten Folge: Wann wurdest du geboren und warum bist du hier? Was antwortet ihr darauf?
3. Ein schwarzes Buch
Apropos Annette Frier. Sie hat mir das Buch „Die Summe des Ganzen“ von Steven Uhly geschenkt und ich lese es gerade ganz vorsichtig, weil es so gut ist und zu schnell vorbei gehen könnte. Das Setting: Ein junger Mann betritt einen Beichtstuhl und wirft Fragen nicht nur beim Priester, sondern auch bei Lesenden auf. Die großen Themen Gut, Böse, Schuld, Sühne, Trauma werden verhandelt und Seite um Seite wird einem die Macht der Worte deutlich.
4. Eine Anregung
Vor ein paar Jahren fing genau jetzt für mich die stressigste Zeit des Jahres an. Ich musste unbedingt noch ein paar Sachen fertig bringen, hatte durch Mit Vergnügen viele Verpflichtungen und dann kamen noch kurzfristige, natürlich wichtige und ganz dringende Anfragen von außen. Meistens sah es dann so aus, dass ich Weihnachten komplett erschöpft und krank unterm Baum lag, weil ich in den letzten Wochen natürlich alles erledigen musste.
Seit einigen Jahren steht in meinem Kalender am 01.11. die Ermahnung, dass ich keine neuen Projekte oder Verpflichtungen für das Jahr mehr annehmen darf und daran halte ich mich. Ich kann es nur empfehlen.
5. Ein Zitat
„Zutaten für Kreativität sind für alle gleich: Mut, Verzauberung, Erlaubnis, Beharrlichkeit, Vertrauen - und diese Elemente sind allen zugänglich.“
Elisabeth Gilbert in ihrem Buch “Big Magic”
Ich wünsche Euch ein kreatives und ganz und gar unnormales Wochenende.
✌🏻
Euer Matze