High Five
Es würde passen, wenn jetzt schon die Blätter fallen würden.
Ein Gast im Hotel sagte diese Woche, dass, wenn man darüber traurig ist, dass der Herbst langsam kommt, es der Beweis dafür ist, dass man einen guten Sommer hatte. Tatsächlich stehe ich gerade wie auf einem Bahnsteig und winke den letzten Monaten hinterher. Früher habe ich an so etwas nie gedacht, habe keine Zeiten bewusst betrauert. Wahrscheinlich ist das so ein Altersding, weil man weiß, dass die guten Zeiten nicht für immer sind. Und auch nicht die Schlechten.
Aus dem Hotel
Arnim Teuteborg-Weiß von den Beatsteaks hat ins Hotel Matze eingecheckt. Wir sprechen über den Urschleim seiner Band und die Krise, durch die sie gerade gewandert sind.
Am Sonntag erscheint eine außergewöhnliche Check-In Folge mit einem Stammgast. Es ist die bisher längste Hotel Matze Folge.
Ich habe Euch im Newsletter und im Podcast bereits über “Schönwald” von Philipp Oehmke vorgeschärmt. Es ist ein ungewöhnlicher Familienroman, den ich nicht aufhören konnte zu lesen. Hätte ich einen Buchklub, ich würde darin zuerst über dieses Buch sprechen. Apropos sprechen: Philip hat mir für Euch ein Kapitel eingesprochen.
MEINE HIGH FIVES DER WOCHE
1. Eine Utopie
Ferdinand von Schirach hat ein neues Buch geschrieben, welches gleichzeitig ein Theaterstück ist, das er selbst aufführen wird. “Stellen Sie sich vor, die Menschen wären wirklich frei und gleich geboren. Plötzlich gebe es keine Unterschiede mehr nach Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion und Weltanschauung. Keine Unterschiede nach Nation, Herkunft, Geburt, Vermögen und Staat. Und das stünde nicht nur in Erklärungen, Verfassungen und Gesetzen - das wäre die Wirklichkeit.
Stellen Sie sich das bloß für einen Moment lang vor: Jeder Mensch wäre dann nur noch ein Mensch.”
2. Ein Auswärtsspiel
Im Interview mit Campino vor einigen Jahren haben wir kurz darüber geredet, wie es für Die Toten Hosen war, in Ost-Berlin zu spielen. In der ARD-Mediathek gibt es eine sehr sehenswerte Dokumentation über dieses ungewöhnliche Auswärtsspiel zu sehen. “Schon kurz nach ihrer Gründung fuhren "Die Toten Hosen" nach Ost-Berlin, im Gepäck das richtige Maß an jugendlichem Leichtsinn und Abenteuerlust. Die wilde Kombo aus Düsseldorf witterte die Chance, gemeinsam mit Ost-Punks ein heute legendäres Geheimkonzert in einer Kirche zu geben... mitten in der DDR. Punk ist damals in beiden deutschen Staaten ein neues Phänomen. “
3. Eine Ikone
Leider habe ich Karl Lagerfeld nicht interviewt. Einen ungewöhnlicheren Einblick gibt die Graphic Novel “Wirklich alles über Karl Lagerfeld” von Tiffany Cooper, die gerade in Deutschland erschienen ist und noch vom Modeboss autorisiert wurde. Ist ein schönes Buch für den Wohnzimmertisch.
4. Ein Kinofilm
Ins Kino zu gehen, ist immer eine gute Idee. Und da wir das mit Barbie und Oppenheimer ja alle wieder gelernt haben, kann man direkt weitermachen mit der Verfilmung von “Sophia, der Tod und ich.” Das ist ein herrlich skurriler Film, in dem mindestens vier Hotel Matze Gäste etwas mit der Geschichte zu tun haben. Thees Uhlmann, Rocko Schamoni, Charlie Hübner und Anna Maria Mühe.
5. Ein Zitat
“Wenn der Punkt, an dem man in einen Fluss eintaucht, die Gegenwart ist, so dachte ich mir, ist die Vergangenheit das Wasser, das einen überholt hat und in die Tiefe fließt, wo einen nichts mehr erwartet. Und die Zukunft das Wasser, das von oben kommt und Gefahren mit sich bringt, aber auch Überraschungen. Die Vergangenheit ist das Tal und die Zukunft der Berg. So hätte ich die Frage meines Vaters beantworten müssen! Was auch immer das Schicksal für uns bereithält – es kommt von den Bergen, die über uns emporragen. “ - Paolo Cognetti in Acht Berge
Habt ein schönes Wochenende!
Euer Matze