Ciao,
Da bin ich wieder. Meine Familie und ich haben die letzten fünf Wochen nach Möglichkeit im Flow verbracht, ohne Wecker, ohne feste Abläufe, ohne To-Do-Listen. Anselm Pahnke erzählte mir mal, dass er keinen Kalender nutzt und nur so viel an Terminen annimmt, wie er sich merken kann. Das fasziniert mich auch noch drei Jahre später. Zumindest in den Ferien habe ich es hinbekommen und keinen Kalender benutzt. Allerdings haben wir uns unseren Ferienkalender auch so voll gestopft, dass da gar nicht viel Raum war. Familie Hielscher war inklusive Hund Brinkmann auf einem Roadtrip durch Deutschland und Italien unterwegs - und im Hotel Matze war ein Bundeskanzler, eine Trainerlegende, ein Psychologe und eine Psychologin, ein Neurochirurg, Entertainment-Zwillinge und eine Sängerin. Erholt fühle ich mich trotzdem.
MEINE HIGH FIVES IM SOMMER
1. Das Südtirol
Vor Jahren waren wir schon mal in Südtirol. Wie beeindruckend es die Tiroler hinbekommen, Tradition und Moderne zu vereinen, sieht man im Hotel Milla Montis in Meransen. So ein schönes Haus. Morgens war ich drei Stunden auf dem Berg mit Brinkmann, dann im oder am Pool und abends haben wir richtig gut im Hotel-Restaurant gegessen. Hund, Kind, Frau und ich haben uns hier richtig wohl gefühlt.
2. Die Toskana
Unser Hauptziel war die Toskana - so viele Fanboys und Fangirls haben uns davon in Liedern und Nachrichten vorgeschwärmt, dass wir statt wie geplant in die Bretagne, hierhin gefahren sind. Auf uns hat sich das Fieber allerdings nicht ausgebreitet, dafür war es vielleicht auch einfach ein bisschen zu heiß, oder zu voll. Wir haben im veganen Landhaus I Pini geschlafen. Für Paare super, für Familie mit Hund, die gern Arschbomben im Pool macht und das Personal zutextet, etwas zu slow. Vinci ist ein nettes Städtchen, San Gimignano für uns zu voll, Volterra mochten wir - da leben tolle Leute (aufmerksame Hotel Matze Hörer und Hörerinnen ahnen, wen ich meine).
3. Die Zwischenstopps
Das sinnvolle an Road-Trips ist, dass man sich ein paar Orte auf den Weg legen kann, um mal den großen Zeh reinzuhalten, damit man fühlen kann, ob man für länger wiederkommen sollte. Auf unserer Liste für zukünftige Besuche stehen Freiburg, Nürnberg und Lugano. Das sind lebendige Städte, mit vielen lokalen Geschäften und kleinen Gassen. In Nürnberg kann ich das Hotel Karl August empfehlen, in Freiburg die Buchhandlung zum Wetzstein, in Lugano die Wallfahrtskirche Madonna des Sasso.
4. Das Ferienbuch
Im Hotel Matze ging es zuletzt immer wieder um den Osten. Wie faszinierend die Zeit zwischen 1989 und 1990 und darüberhinaus in Berlin gewesen sein muss, kann man im Roman “Stern 111” von Lutz Seiler nachfühlen, den Charly Hübner empfohlen hat.
Als sich die Grenzen öffnen, entscheiden Inge und Walter scheinbar über Nacht ihre Heimat Richtung Westen zu verlassen. Ihr Sohn Carl soll das Haus hüten. Mit dem Schiguli seiner Eltern flüchtet er jedoch nach Berlin, wird Teil der Hausbesetzer-Szene im Prenzlauer Berg. Carl schreibt Gedichte, liebt, überlebt, wird verprügelt und lernt mit Einsamkeit und Gemeinschaft seinen Frieden zu schließen. Das Buch hat mich sehr berührt. Lutz Seiler lässt beim Schreiben immer genügend Platz, damit man als Leserin und Leser den Figuren selbst näher kommen kann.
5. Das Zitat
Seltsam, wie eine Himmelsrichtung im Grunde alles ausdrücken konnte, die ganze Geschichte. Im Osten. Im Westen. Norden und Süden erschienen relativ bedeutungslos. - Lutz Seiler “Stern 111”.
✌🏻
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.
Euer Matze