High Five,
letzte Woche Sonntag habe ich in meiner Sonntagsfrage gefragt, was euch gute Laune in schlecht gelaunten Zeit macht. Die häufigsten Antworten waren Sonne, Musik und mein Hund. Während ich das hier schreibe, liegt Brinkmann unterm Tisch, die Sonne scheint ins Studio, dazu höre ich meine liebsten Lieder aus dem letzten Jahr. Unter anderen Umständen würde ich das vermutlich gar nicht bemerken, aber wenn die aktuellen Umstände für eine Sache gut sind, dann dafür, dass man sich dem eigenen Glück wieder bewusster wird.
Aus dem Hotel
Diese Woche hat mich der Autor Benedict Wells besucht und ein ganz seltenes Interview gegeben. Benedict, der sich sonst Geschichten ausdenkt und sich manchmal darin versteckt, hat seine eigene Geschichte erzählt. In der Suite habe ich mit der Psychologin Ursula Nuber eingecheckt und über das Thema Depression gesprochen und mir ein paar grundsätzliche Sachen zur Krankheit erklären lassen.
1. Ein Grenzfall
Meine Mutter ist nach wie vor ein guter Indikator für dunkle, böse Thriller. Sie hat mir empfohlen "Der Pass" zu schauen. Und sie hat voll ins Schwarze bei mir getroffen.
"In den Alpen, exakt auf der deutsch-österreichischen Grenze, wird eine grausam in Szene gesetzte Leiche gefunden. Daraufhin entsenden die beiden Länder zwei Ermittler, um den Fall aufzuklären. Während ihrer Jagd dringen sie nicht nur immer tiefer in die dunklen Täler und archaischen Bräuche der Region ein, sondern auch in die wahnhafte Welt des Mörders".Die erste Staffel gibt es in der ZDFmediathek, die zweite beiSky. Sollte es einen Nicholas Ofczarek Fanclub geben, ich würde gern Mitglied werden.
Zum ZDF
2. Ein gutes Buch
Diese Woche ist das Buch "Du darfst nicht alles glauben, was du denkst" von Kurt Krömer erschienen. Darin schreibt er über seine Depression und es ist ein bisschen, als würde er es einem Freund erzählen. Es ist bedrückend wichtig.
Buch
3. Ein Tanz zwischen Bäumen
Ich habe diese Woche sehr intensiv das siebte Album von Bonobo gehört. "Fragment" ist Elektronikmusik, schreit aber nicht die ganze Zeit nach dem Dancefloor. Es pluckert zwischen Melancholie und Euphorie und gerade die Ambivalenz macht es so unwiderstehlich. Ich habe gelesen, dass sich Simon Green für die Produktion ins Hinterland von L.A. zurückgezogen hat und das passt. Vielleicht ergibt sich in diesem Sommer ein Rave im Wald. Mein liebster Track ist "Otomo", darin findet sich ein berauschendes Sample eines Bulgarisches Chors.
4. Ein Gaga
Wer sich mal komplett von allem entfernen will, was gerade so passiert, dem möchte ich "29 sehr, sehr gute Erzählungen" von Helge Schneider empfehlen. Das ist eine Sammlung von 2004, ist Jazz in Erzählform. Unfassbar. Man braucht keinen Alkohol, keine Drogen und dreht mit Helge komplett ab. Mein Favorit ist Philosophie 1.
5. Ein Zitat
Wenn keine Sonne, kein Hund und keine Musik anwesend ist, dann habe ich hier noch etwas, was mir meine Kollegin Gissi zur Aufheiterung geschickt hat.
✌🏻
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!
Euer Matze