High Five!
Grüße aus Woldzegarten. Wir verbringen hier den zweiten Teil unserer Osterferien. Es ist ein kleiner Ort an der Mecklenburger Seenplatte, Freunde haben hier einen alten Gutshof übernommen. Am ersten Tag hat uns Neu-Hotelier Ansgar eine Führung gegeben. Wir mochten sofort den farbenfrohen Vibe der Räume, den seine Frau Koulla kreiert hat. Die Matratzen sind eingelassen in große Podeste, auf den Nachttischen stehen Lampen von Poulsen und gleichzeitig sind in den Zimmern noch die ursprünglichen Möbel, die upgecycelt und dem Farbkonzept entsprechend angestrichen wurden.
Mir fiel auf, wie anspruchsvoll es ist, einen ursprünglichen Kern zu bewahren - das kann in einer Firma, einer Band oder einem Gutshof sein - und gleichzeitig etwas hinzufügen, was neu und zeitgemäß ist. Manchmal ist es zu viel, manchmal zu wenig. Es ist kompliziert, die Balance zwischen Stehengeblieben und Überforderung zu halten. Ansgar sagte am Ende der Führung, dass sie diesen Ort wach küssen wollen. Das fand ich schön und passend.
Ich war lange eher Team Abrissbirne, habe Schlussstriche gezogen, anstatt neu anzumalen. Aber je älter ich werde, desto mehr versuche ich, im Team Küssen zu bestehen - bestenfalls kriege ich sogar vorher mit, wenn etwas einzuschlafen droht. Ich glaube, das ist zeitgemäßer.
Aus dem Hotel
Im nächsten Leben studiere ich Psychologie. Das habe ich nach dem Gespräch mit der Psychotherapeutin Franca Cerutti gedacht. Sie hat mir einen Einblick in ihren Praxisalltag und ihr Leben gegeben.
In diesem Jahr bekommen wiederkehrende Gäste das Wochenende im Hotel Matze. Fahri Yardim hat zum dritten Mal eingecheckt, die Folge erscheint am Sonntag und ihr solltet sie wegen seiner Verletzbarkeit, Ambivalenz und dem sehr lustigen Penismonolog am Ende hören.
MEINE HIGH FIVES DER WOCHE
1.Ein glückliches Land
Finnland wurde zum wiederholten mal zum glücklichsten Land der Welt gewählt. Der finnische Psychologe und Philosoph Frank Martela hat in einem Artikel auf Substack erklärt, warum seine Landsleute so verdammt glücklich sind. Bemerkenswert fand ich den vierten Punkt, der sich auf viele Gemeinschaften übertragen lässt: “Es geht nicht darum, Menschen glücklich zu machen. Es geht darum, Quellen des Unglücklichseins zu beseitigen.” Deutschland ist übrigens auf Platz 16. Danke an Johnny für den Hinweis.
2. Ein Retreat
Ich habe in der Einleitung schon geschrieben, dass mich der Woldzegarten vom Sankt Oberholz begeistert. Gedacht ist der Ort, um Kreativität, Arbeit und Erholung zu verbinden. Es gibt einen Badesee, Wälder, Wiesen, Kakteen, ein Schwimmbad, schnelles Internet, keine Fernseher, keine Rezeption, gutes Essen, Workshopräume, Wellness und genug Platz für Familien, Firmen oder Alleingänger.
3. Ein Krimi
Ich weiß ja, dass hier viele Krimifans mitlesen, darum empfehle ich euch Conti in der ZDF-Mediathek zu schauen. Desirée Nosbusch spielt eine unbeugsame Anwältin, die eine junge Mutter verteidigt, die behauptet, ihr Baby getötet zu haben. Die Geschichte hätte von Ferdinand von Schirach sein können. Ich will mehr Conti! Und ihr danach bestimmt auch.
4. Ein Festival
Dieses Wochenende findet das legendäre Coachella Festival statt. Auf Instagram gibt es bestimmt wieder viele Fotos von posierenden Influencern vorm Riesenrad zu sehen. Wer sich mehr für die Musik interessiert, kann sich auf YouTube u.a. die Konzerte von Rosalía, Gorillaz, Björk, Charli XCX und Blondie live ansehen.
5. Ein Zitat
"You can only control the input, but not the output." - Ali Abdaal
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende. Bestenfalls knutschend.😘
Euer Matze