High Five,
Ich habe meine Meinung geändert: Bis letzte Woche war ich der Überzeugung, dass man möglichst über den Dingen stehen sollte. Wenn beispielsweise jemand etwas Falsches über mich behauptet hat, dann habe ich mit den Schultern gezuckt und an Mia Farrow gedacht. Sie sagte mal “I’m taking the high road because the low road is too crowded” und danach habe ich versucht, zu reagieren. Ich habe jetzt gemerkt, dass, wenn mich Sachen verletzen, es mir viel besser geht, wenn ich mir gegenüber ehrlich bleibe und wenn ich mit meinen Freunden und Freundinnen auch offen darüber spreche. Ich bin dann zwar nicht auf einer höheren Straße, dafür aber auf meiner eigenen.
Aus dem Hotel Matze
Auch in diesem Jahr gibt es eine Spendenaktion mit der Neven Subotić Stiftung. Ich habe mich im letzten Jahr persönlich überzeugt, dass das Geld sinnvoll ankommt, denn 100% werden gespendet. Wenn ihr es euch leisten könnt, macht gern mit. Die Einnahmen aus der Suite vom Januar und Februar sind aufgerundet da gelandet.
Die Schmerzspezialisten Liebscher & Bracht waren im Hotel. In den Kommentaren auf Instagram wurde meine Einladung ziemlich kontrovers aufgenommen. Mich haben die beiden u.a. interessiert, da sie Freunden geholfen haben - und wenn man den Kommentaren auf YouTube glaubt, vielen anderen Menschen auch. Dem entgegen stehen die vehementen persönlichen und fachlichen Kritiken. Soweit ich das überblicke, fehlen aktuell auf beiden Seiten wissenschaftliche Studien, die aber laut Liebscher und Bracht in Auftrag gegeben wurden. Ich finde die Folge hörenswert, weil die beiden einen recht tiefen Einblick in ihre Welt geben.
Am Samstag gibt es ein bisschen Paartherapie im Hotel. Hazel Brugger und ihr Mann Thomas Spitzer haben wieder eingecheckt. Trotz ernster Themen ist das eine richtige Gute-Laune-Folge geworden.
MEINE HIGH FIVES DER WOCHE
Ich liege krank auf dem Sofa und schaue Six Feet Under. Heute gibt es nur kurze Empfehlungen. Ich muss will mich ausruhen.
1. Sibylle Berg hat endlich einen Newsletter. Den solltet ihr unbedingt abonnieren, allein schon weil ich ihr empfohlen habe, einen Newsletter zu starten.
2. Ich kenne Marti Fischer, weil er mich mal parodiert hat. Diese Woche habe ich seinen YouTube-Kanal entdeckt, auf dem er u.a. sehr unterhaltsam und wissenswert erklärt, wie die Musik von Rammstein, Deichkind und Modern Talking geht.
3. Die Oscar-Dankesrede von Ke Huy Quan hat mich bewegt. “Everything everywhere all at once” schaue ich mir am Wochenende nun endlich an.
4. Um die Oscarverleihung geht es auch im neuen Wochenrückblick “Deutschland 3000 - Die Woche mit Eva Schulz” von meiner Freundin Eva Schulz. Ab jetzt schaut sie donnerstags gemeinsam mit Gästen auf das Geschehen der Woche zurück. Mir gefällt, dass es um gemeinsames Verstehenwollen der Weltlage geht. Es ist die konstruktivste Talkshow Deutschlands.
5. Das Zitat der Woche kommt von Paolo Cognetti und ich habe es vor einigen Jahren in seinem Buch Acht Berge gefunden:
Wenn der Punkt, an dem man in einen Fluss eintaucht, die Gegenwart ist, so dachte ich mir, ist die Vergangenheit das Wasser, das einen überholt hat und in die Tiefe fließt, wo einen nichts mehr erwartet. Und die Zukunft ist das Wasser, das von oben kommt und Gefahren mit sich bringt, aber auch Überraschungen. Die Vergangenheit ist das Tal und die Zukunft der Berg. So hätte ich die Frage meines Vaters beantworten müssen! Was auch immer das Schicksal für uns bereithält – es kommt von den Bergen, die über uns emporragen.’
Habt ein schönes Wochenende!
Euer Matze
Lieber Matze, schönes Wochenende und rasche Genesung wünsche ich dir. Vielleicht hast du schon von radikaler Ehrlichkeit gehört, das tut mir sehr gut und übe ich auch mit Menschen, die damit nix zu tun haben.
Ich würde gerne ein Interview mit Stefanie Stahl hören <3.
danke für deine Arbeit.
lg Mary