High Five,
Kurz vor den Osterferien habe ich diese Woche kleine Projekte abgeschlossen, von denen ich eigentlich dachte, dass sie schon längst fertig wären. Das passiert mir leider immer wieder. Ich bin schon lange im Kopf woanders, doch dann ruft jemand an und sagt, dass noch etwas fehlt oder geändert werden muss. Für mich fühlt sich das dann so an, als müsste man ALLES noch einmal machen. Vollkommen irrational dauert das leider noch mal richtig lang, weil es mir schwerfällt, die Energie aufzubringen.
Ich mache lieber was Neues, als etwas so richtig zu Ende.
Apropos: Vielleicht ist das ja eine Geschäftsidee. Ich würde "Die Fertigmacher" definitiv engagieren.
AUS DEM HOTEL
Diese Woche hat Til Schweiger eingecheckt. Nach fünf Jahren Anfragen hat es nun geklappt. Ich wollte wissen, wie er der geworden ist, der er heute ist. Wir sprechen über Mut, Macht und Alkohol.
Außerdem war ich zu Gast bei Kurt Krömer im Podcast "Feelings". Wir haben über Widerstände, Cottbus und eine wilde Aftershow-Party gesprochen.
MEINE HIGH FIVES! DER WOCHE
1. Eine Reportage
"Kriege beginnen nicht mit Gefechtslärm, Kriege beginnen mit Stille." Die Oscar-prämierte Dokumentation "20 Tage in Mariupol" ist so erschütternd, dass ich sie kaum zu Ende schauen konnte. Mir hat der Gedanke geholfen, dass die Fotografen Mstyslaw Tschernow und Evgeniy Maloletka und die Produzentin und Journalistin Vasilisa Stepanenko sich alles vor Ort ansehen mussten, während ich im sicheren Wohnzimmer saß. Der Film ist eine einzige Tragödie. Man will wegsehen, aber man darf es eben nicht.
2. Ein Fall
Die Schauspielerin Sandra Hüller ist gerade zurecht in aller Munde. Diese Woche habe ich "Anatomie eines Falls" bei Amazon Prime angesehen. Darin spielt Sandra eine Schriftstellerin, deren Mann tot im Schnee liegt. Der zuerst eindeutig erscheinende Unfall wirft nach und nach immer mehr Zweifel auf. Vor Gericht wird die Beziehung der beiden brutal seziert. Wer den Film gesehen hat, wird sich wohl ewig an die Streitszene erinnern und an die krasse Schauspielleistung aller Beteiligten.
3. Eine Analyse
Mein Freund Aki Bosse hat mir das Buch "Toxische Weiblichkeit" von Sophia Fritz empfohlen. Hier gibt es einiges über den weiblichen Blick zu erfahren. Schon in den ersten 30 Seiten habe ich mir viel unterstrichen. Zum Beispiel: "Erst wenn wir unsere eigene Prägung verstehen, können wir bewusst entscheiden, welche Eigenschaften und Verhaltensweisen wir beibehalten und welche wir zugunsten größerer Empathie und eines Mehr an Gelassenheit und echter Nähe ablegen wollen." Sophia kommt demnächst auch ins Hotel.
4. Ein Bericht
Im Januar war ich zehn Tage schweigen. Für "Die Zeit" habe ich aufgeschrieben, was mir dabei so durch den Kopf ging und wie man sich das vorstellen kann. Es ist mein erster gedruckter Artikel seit Jahren. Als treuer Leser der Wochenzeitung bin ich richtig stolz drauf. Hier geht es zur Online-Version.
5. Ein Zitat
Fluchen ist Heulen mit Sprache. - Nele Pollatschek
Morgen fahren wir in die Osterferien. Ich weiß noch nicht, ob es nächste Woche Post geben wird. Vielleicht kann das ja auch jemand übernehmen?
✌🏻
Herzlichst,
Matze
Guten Morgen Matze, ich bin Storyteller und vielleicht habe ich ja die Fähigkeiten, deine Sachen zu Ende zu bringen. Beste Grüße 🫰🏻🥷🏼🦦
Okay, Matze. Ich kann das fertig machen. 😊