High Five,
vor ein paar Jahren hat mir die Autorin Kübra Gümüşay im Podcast erzählt, dass sie zu Hause in ihrer Hamburger Wohnung zu regelmäßigen Erzählabenden einlädt. Am Montag habe ich es endlich geschafft. Im Wohnzimmer von Kübra und ihrem Mann Ali waren 50 Menschen, unter dem Motto “Rätsel und Magie” haben acht ihre persönlichen Geschichten erzählt. Die große Frage in jeder Geschichte war immer wieder: Was will uns das Leben eigentlich damit erzählen? Am nächsten Morgen saß ich mit Anna-Maria Mühe in meinem Hotel in Berlin und wir haben diese Frage auch nicht beantworten können. Was ich diese Woche wieder gelernt habe, ist, dass es überhaupt nicht darum geht, diese Fragen zu beantworten. Es reicht, wenn wir darüber reden. Der Abend in Hamburg und der Vormittag in Berlin waren ein Geschenk.
Aus dem Hotel
Ich habe Markus Kavka an seiner ehemaligen Uni in Erlangen getroffen und wir haben über Gelassenheit, Melancholie und Schweinsköpfe geredet. Markus sagt, dass er ein menschlicher Schnuller ist und man sich in seiner Nähe einfach beruhigt. Und das gilt auch mit dieser Folge.
Nachher besucht mich Marie Bäumer und wir wollen einen Check-In für die Suite aufnehmen. Die Folge erscheint dann am Wochenende zum Beispiel hier.
Am Sonntag bin ich beim Berlin Travel Festival und werde mit Nono Konopka von “Biking Borders” über die Reise seines Lebens sprechen.
Ich habe in meiner Kiezbuchhandlung einige Bücher signiert. Wenn ihr eins verschenken oder haben wollt, könnt ihr es hier bestellen.
MEINE HIGHLIGHTS DER WOCHE
1. Ein Dialog
Wie spricht man mit Menschen, deren Meinung und Haltung überhaupt nicht der eigenen entsprechend ist? “Mo Asumang ist Filmemacherin und Buchautorin, stellt sich der Auseinandersetzung mit den Vertreter:innen extremer Positionen und versucht zu verstehen, was ihre Motivation ist.” In dieser Episode über Querdenker, trifft sie u.a. Ken Jebsen und führt ein beeindruckend offenes Gespräch, zeigt gleichzeitig aber ihre Grenze. Beispielhaft.
2. Ein Kochbuch
Große Kochbücher stressen mich genauso wie Serien mit unendlich vielen Staffeln. Wann soll man das alles schaffen? Erst recht, wenn man gar nicht so gern kocht. Mein Freund Paul Ripke hat ein tolles Kochheft mit 40 Rezepten produziert und wie es sich für Paul gehört, sieht das schon auf dem Bildschirm sehr lecker und auch für mich nachkochbar aus. Mit dem Ratatouille würde ich beginnen. Und ihr?
3. Eine Leseliste
Wir bleiben bei Büchern. Die New York Times veröffentlicht auch in diesem Jahr ihre 100 notable Books of 2022. Ich war ganz erstaunt, dass ich nicht ein einziges davon gelesen habe. Im Januar habe ich frei.
4. Ein Soundtrack
Manche Alben brauchen ein bisschen länger. ‚The Car‘ von den Arctic Monkeys musste ich mir dreimal anhören und dann hat es mich erst mit seiner komplexen Schönheit erwischt. Mit dem ursprünglichen Gitarrengeschrammel hat das nichts mehr zu tun. Jeder Song könnte im Abspann eines großen Films laufen. Piano, Streicher, interessante Brüche und über jeden Zweifel erhaben singt Alex Turner. Mein liebster Song ist “Big Ideas”. Habe mit dem Gedanken gespielt, dass das Outro vom Hotel Matze so klingen könnte.
5. Ein Zitat
Ludwig Wittgenstein hat gesagt: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ Ich merke meine Grenzen, wenn ich Wortfindungsschwierigkeiten habe - aber auch, wenn ich zu lange um etwas herum rede.
✌🏻
Ich wünsche Euch ein warmes Wochenende!
Euer Matze