High Five
Da bin ich wieder.
Irgendwie hat es sich ergeben, dass ich im letzten Jahr anstelle von vielen Vorsätzen nur ein Wort als Überschrift für 2023 hatte. Mein Wort des Jahres 2023 war "NEIN", es sollte mir dabei helfen, mich besser zu fokussieren und mich weniger zu überarbeiten - denn ich liebe es, immer wieder neue Sachen auszuprobieren und Möglichkeiten nachzugehen. Das habe ich mein ganzes Leben gemacht, mich dabei aber auch oft verzettelt und eben auch überarbeitet. Anfangs fiel mir das „Nein“ schwer, bis auf ein paar Ausbrüche hat es jedoch geklappt und Früchte getragen. Ich hatte letztes Jahr viel mehr Zeit für meine Familie und der Fokus auf Hotel Matze hat sich an vielen Stellen positiv bemerkbar gemacht.
In diesem Jahr soll das Wort "ZUVERSICHT" meine Überschrift, meine Leitplanke sein. Ich habe gemerkt, dass ich, bevor das Jahr 2024 anfing, schon schlecht darüber geredet habe. So viele anstehende politische Ereignisse, so viel Negativität und Pessimismus im Raum, da fällt es sogar einem wie mir, dem es ja grundsätzlich sehr gut geht, echt schwer, positiv zu bleiben. Und das ist nicht gut. Mir fällt auch immer wieder auf, wie sehr Negativität die Menschen verbindet. Gemeinsam meckern, gemeinsam lästern - dem versuche ich in diesem Jahr mit Zuversicht zu begegnen, denn auch sie kann verbinden. Es wird nicht leicht, aber noch bin ich - achtung - zuversichtlich.
AUS DEM HOTEL
Seit Mittwoch gibt es die erste Hotel Matze Folge 2024. Endlich durfte ich Markus Lanz interviewen. Wir sprechen über die Höhepunkte und Krisen seines Lebens, es geht um die heilende Wirkung der Differenzierung und um Politik in Deutschland.
Es gibt auch eine neue Folge in der Suite. Hotel Matze Redakteurin Lena Rocholl und ich haben über das kommende Jahr gesprochen, auch ein bisschen noch über das Letzte und all das, was dazwischen so passiert ist.
MEINE HIGH! FIVES DER WOCHE
1. Eine wahre Künstlerin
Ich habe mich schon viel mit Künstlern und Künstlerinnen beschäftigt, aber Marina Abramović hat mich noch mal anders umgehauen. Mir ist niemand eingefallen, der sich so ganzheitlich und radikal der Kunst hingewandt hat. Beim Lesen ihrer Biografie "Durch Mauern gehen" musste ich immer wieder den Kopf schütteln, wenn sie über ihre Performances berichtete. Die aufsehenerregendste ist "The Artist is Present", in der sie drei Monate fast täglich 8 Stunden bewegungslos im MoMa saß und man sich ihr gegenüber setzen konnte, um in einen geistlichen Dialog zu treten. Aber das ist längst nicht alles.
2. Ein Vorsatz Bestimmt kennt ihr das Foto-Projekt Humans of New York, in dem der Fotograf Brandon Stanton die Menschen seiner Heimatstadt auf besondere Weise porträtiert. Anfang des Jahres hat er einen Post veröffentlicht. Er schreibt darin, dass wir statt auf Kalorien, Muskeln oder unser Trinkverhalten darauf achten sollten, worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken. „What you pay attention to — expands. …Our world has become hardwired to give us more of what we pay attention to. In the last few years this trend has rapidly accelerated. Every time we look at a screen, even if we are just mindlessly scrolling - artificial intelligence is watching what we pay attention to. More than watching, it is studying. More than studying, it is obsessively measuring, training itself, getting better - at giving us more. More of what we pay attention to. It doesn't care about our weaknesses, our insecurities, our blindspots, our biases, our addictions. It doesn't want us to be better people in 2024 than in 2023. Admittedly, it doesn't want us to be worse either. It only wants one thing: our attention.“ Eine gute Erinnerung.
3. Ein Lichtblick
Die Entwicklung der AfD macht mir große Sorgen. Bei Jung & Naiv war kürzlich der AfD-Experte Andreas Kemper. Er spricht unaufgeregt und analytisch über diese Partei und den Rechtsruck. Ich kann zwar nicht behaupten, dass meine Sorgen danach kleiner waren, aber seine Analysen waren merkwürdigerweise ein Lichtblick.
3. Eine Einkehr
Im Januar habe ich zehn Tage an einem Vipassana Kurs teilgenommen, was bedeutet, dass man während der Zeit nicht reden, nicht lesen, nicht schreiben darf und im Grunde den ganzen Tag meditiert. Es waren keine leichten Tage, aber sie waren sehr reinigend. Ich denke, Philip und ich werden in der nächsten Folge mal drüber sprechen und ich will es auch ein wenig aufschreiben. Ihr könnt euch ja mal die Website anschauen, vielleicht spricht es euch an.
5. Ein Zitat
"Freiheit stellt sich ein, wo die Angst aufhört.” - Unbekannt
Ich freue mich auf das Jahr 2024.
Euer Matze
PS: Naturstrom begleitet mich schon eine ganze Weile im Podcast und heute auch hier. Es gibt viele Möglichkeiten, das Klima zu schützen – zum Beispiel, wenn man Ökostrom nutzt. Denn echter Ökostrom verdrängt fossile Kraftwerke und senkt damit den CO₂-Ausstoß. Mit jeder verbrauchten Kilowattstunde von naturstrom fließt ein fester Förderbetrag in den Bau neuer Wind- und Solarparks.
Wenn ihr jetzt zu naturstrom wechselt, tut Ihr damit nicht nur etwas Gutes fürs Klima, sondern auch für den eigenen Geldbeutel: Wer sich über die Landingpage anmeldet, bekommt ein Startguthaben von 30 Euro.
Ich wähle bei meiner Jahresmanifestation auch ein Wort fürs neue Jahr. Für 2024 ist es „Pfirsich“. 🍀
Freiheit stellt sich ein wo die Angst aufhört. Wird mein Satz für 2024.