High Five,
Letztes Wochenende bin ich nach Wien geflogen. Ich habe hier schon berichtet, dass ich allein beim Gedanken daran, in ein Flugzeug zu steigen, ein schlechtes Gewissen hatte. Doch als ich Stunden später vom Fensterplatz aus das Spiel zwischen Licht und Wolkenschichten beobachtete, fühlte ich wieder diesen begeisterten Flug-Moment. Die leichte Aufregung war wieder da, das Gefühl von Freiheit hoch oben und die Begeisterung, dass es möglich ist, innerhalb von einer Stunde von Berlin nach Wien zu reisen. Ich nahm mein Handy aus der Tasche und machte ein Foto - ohne schlechtes Gewissen.
Am Abend sind wir in eine typische Gastwirtschaft eingekehrt. Ich hatte vorher schon zu meiner Familie gesagt, dass ich am liebsten mal wieder ein Wiener Schnitzel essen möchte, obwohl ich ja sonst Vegetarier bin. Keine Ahnung warum, ich wollte es einfach. Seit 20 Jahren schiebe ich dieses Verlangen weg, aber am Freitag habe ich ganz selbstverständlich ein Schnitzel bestellt. Es schmeckte köstlich, so köstlich, dass ich zwei Tage später noch eins essen musste.
Und geraucht habe ich auch wieder.
Ich war überrascht, wie leicht es mir fiel, gegen meine eigenen Überzeugungen zu verstoßen, wie schnell und bequem das doch geht. Aber auch, wie sehr ich sie sonst aufrecht erhalte. Ich neige dazu, Menschen zu verurteilen, die sich nicht an ihre Selbstverpflichtung halten können und bin davon selbst genervt. Mal für ein Wochenende die Seiten zu wechseln, fühlte sich wie eine Pause von mir selbst an.
Auf der Rückreise wollte ich schon kein Foto mehr machen und war eher genervt vom Flugmodus. Da war er wieder, der alte Matze.
Aus dem Hotel
Wie schön, dass ihr die Maja Wallstein Folge gehört, geliebt und geteilt habt. Danke. Wer Lust hat, mit mir mal in die Lausitz (die Wowsitz) zu Maja zu fahren, kann sich gern melden.
Philip und ich haben wieder eingecheckt und uns über Privilegien unterhalten. Am Sonntag gibt es die Folge.
Barbara Schöneberger war endlich im Hotel Matze. Sie ist so leichtfüßig unterwegs. Faszinierende Person.
MEINE HIGH FIVES DER WOCHE
1. Eine Kamera
Ich bin ein großer Fotografie- und Leica-Fan. Gestern hatte ich kurz Schnappatmung, denn es gibt eine neue Leica Sofortbild-Kamera. Sie sieht super aus - klar. Vermutlich macht sie auch tolle Polaroids und für Leica-Verhältnisse ist sie mit 380,- sogar recht günstig. Ich habe mich schon mal angestellt.
2. Eine Lieblingsstadt
Ich war ja in Wien - und ich habe mich wieder in die Stadt verliebt. Wir waren Essen im Seven North, haben darüber im Max Brown Hotel geschlafen, ich habe mir eine neue Kamera bei Jo Geier gekauft und war sowieso hauptsächlich im siebten Bezirk unterwegs. Falls ihr noch ein Ziel für die Herbstferien oder ein langes Wochenende sucht: Wien ist für alle da und man kommt da, wenn man zeitig genug bucht, auch mit dem Nachtzug hin.
3. Eine Packliste
In meinen Zwanzigern bin ich sehr viel mit dem Rucksack durch die Welt gereist und ich merke, wie es so langsam wieder in den Fingern juckt. Eine wichtige Frage: Was kommt in den Rucksack? Vitalik, der Gründer von Ethereum, lebt ein digitales Nomadenleben und hat eine hilfreiche Pack-Anleitung erstellt. Gerade der Klamotten-Teil hat mir gut gefallen.
4. Ein Song
Mein Freund Aki Bosse hat heute einen wunderschönen neuen Song veröffentlicht. "Loslassen lernen" handelt vom Loslassen. Mich hat er sofort berührt, weil mich das Thema gerade sehr beschäftigt und weil Aki einfach der beste deutsche Songwriter ist.
5. Ein Zitat
"It is not the things we do in life that we regret on our death bed. It is the things we do not. I assure you I've done a lot of really stupid things, and none of them bother me. All the mistakes, and all the dopey things, and all the times I was embarrassed — they don't matter. What matters is that I can kind of look back and say: Pretty much any time I got the chance to do something cool I tried to grab for it — and that's where my solace comes from." - Randy Pausch
✌🏻
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.
Euer Matze