High Five!
Herzlich willkommen auf einer neuen Plattform. Ich bin umgezogen, von Mailchimp zu Substack, da es hier mehr Möglichkeiten fĂŒr Newsletter-Schreiber*innen gibt und ihr hier auch andere Newsletter entdecken könnt.Â
Ich war die letzte Woche in Brandenburg. Kurz bevor ich aus der WohnungstĂŒr bin, habe ich meinen Rechner aus der Tasche gepackt (das Handy hatte ich vorher schon rausgelegt) und so war ich dann wirklich ein paar Tage offline. Eigentlich wollte ich an meinem nĂ€chsten Buch schreiben, stattdessen habe ich mir an der WohnungstĂŒr vorgenommen, nichts herzustellen. Das liest sich so simpel, doch fĂŒr mich ist das sehr ungewöhnlich. Ich kenne das nicht und ich kann das auch nicht so gut â ich muss eigentlich immer irgendetwas Produktives, etwas Sinnvolles tun. Und so war einer der schönsten Momente, als ich mich beim Joggen richtig im Brandenburger Wald verlaufen habe und auf das innere Navigationssystem vertrauen musste. Anderthalb Stunden spĂ€ter war ich dann wieder auf dem Gut.Â
MEINE HIGHLIGHTS DER WOCHE
1. Ein offenes Buch
Ich möchte euch "Du musst nicht von allen gemocht werden" von Ichiro Kishimi und Fumitake Koga auf den Nachttisch legen. Dieses Buch wurde mir immer wieder von Hörer*innen empfohlen. Ich muss zugeben, der Titel hat mich etwas abgeschreckt, aber dann habe ich es versucht und es nicht bereut. Im Grunde ist es eine Unterhaltung zwischen einem jungen Mann und einem Philosophen, der dem jungen Mann die Lehren von Alfred Adler vermitteln will. Adler gilt als BegrĂŒnder der Individualpsychologie, der eine optimistische Alternative zur Psychoanalyse von Sigmund Freud angeboten hat. Das Buch beschĂ€ftigt sich mit diversen Komplexen, mit Kommunikation und nichts Geringerem als dem Sinn des Lebens.Â
Psychologie HeuteÂ
2. Ein bisschen Lachen
Was fĂŒr ein geniales Konzept: Zehn bekannte, lustige Menschen werden fĂŒr sechs Stunden in einen Raum gesperrt und mĂŒssen sich gegenseitig zum Lachen bringen â  aber wer selbst lacht, fliegt raus. Das Format nennt sich "LOL: Last One Laughing" und lĂ€uft auf Amazon Prime. Dabei sind u.a. Anke Engelke, Kurt Krömer, Caroline Kebekus, Wigald Boning und Teddy Teclebrhan. Ich habe wirklich sehr gelacht, weil die Art des Humors genial, genital und gaga war. Manchmal genau das Richtige.Â
LOL
3. Eine neue Kandidatin
Die Aufstellung von Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin hat mich ungeahnt emotionalisiert. Nach diesen verrĂŒckten MachtkĂ€mpfen, Mauscheleien und dem Missmanagement der letzten Monate, hat mich das sehr hoffnungsvoll gestimmt. Unser GesprĂ€ch vor einem Jahr ging zu Beginn der Pandemie unter.
4. Ein Begriff fĂŒr ein GefĂŒhl
Im letzten Jahr hat sich ein neues DauergefĂŒhl bei mir eingenistet. âEs geht so mittel.â Dieses GefĂŒhl habe ich auch bei vielen Freund*innen und Kolleg*innen verspĂŒrt. Der amerikanische Psychologe Adam Grant nennt es âLanguishingâ - also âschmachtendâ. In einem lesenswerten Artikel in der The New York Times schreibt er darĂŒber und ordnet ein:
âLanguishing is the neglected middle child of mental health. Itâs the void between depression and flourishing â the absence of well-being. You donât have symptoms of mental illness, but youâre not the picture of mental health either. Youâre not functioning at full capacity. Languishing dulls your motivation, disrupts your ability to focus, and triples the odds that youâll cut back on work. It appears to be more common than major depression â and in some ways it may be a bigger risk factor for mental illness.
5. Ein bisschen Reue
Welche fĂŒnf Dinge bereuen Menschen auf dem Sterbebett am meisten? Wikipedia weiĂ es.Â
Low Five!
Ich wĂŒnsche Euch ein schönes Wochenende. NĂ€chste Woche Mittwoch gibt es die Folge mit Maja Göpel.Â
Euer Matze