High Five,
erinnert ihr euch noch an die Zeit, in der ihr bei einem guten Freund übernachtet habt? Wir nannten das immer Übernachtungsparty, obwohl wir nur zu zweit waren. Es gab Chips, Bier und meistens etwas zu kiffen und natürlich hat man die halbe Nacht über die heimliche Liebe zu Cindy, die offene Liebe zu Kurt und die doofen Mitschüler*innen gesprochen. Letzten Freitag habe ich bei meinem Freund Alex hier in Berlin gepennt. Einfach so. Wir saßen ewig auf seinem Balkon, er hat guten Rotwein aus Italien, ich habe guten (alkoholfreien) Wein aus Berlin getrunken. Wir haben uns gegenseitig Musik vorgespielt, es gab was zu rauchen und natürlich Chips – nur die doofen Mitschüler*innen haben gefehlt. Naja, eigentlich nicht. Es sollte mehr Übernachtungspartys geben. Oder mehr von: Einfach so machen.
Aus dem Hotel
Diese Woche gab es ein Wiedersehen mit einem alten Weggefährten von mir, Peter Brugger von Sportfreunde Stiller. Wir haben früher oft gemeinsam live gespielt. In der Folge sprechen darüber, warum er und seine Bandkollegen nicht miteinander reden konnten. Hat mich berührt und auch an früher erinnert. In der Suite hat ganz spontan Ariana Baborie eingecheckt.
1. Ein Tagebuch
Ich lese gerade mit großer Begeisterung das Tagebuch von Manfred Krug. Er schimpft, wurschtelt, umarmt und philosophiert sich durch seine älteren Tage. Meistens weiß er es besser, was mit Abstand richtig Spaß macht. "Der größte Ganove kann sich an den eigenen Tränen reinigen. Ich weiß, warum das Tier über die Fähigkeit zu weinen nicht verfügt. Keine Ganoven unter den Tieren."
Manne
2. Ein Geheimtipp
Meine Entdeckung der Übernachtungsparty ist Madi Diaz. Wenn Taylor Swift und Feist zusammen ein Album machen würden, es könnte klingen wie "History of a Feeling". Fangt mal mit dem Song "Crying in Public" an und macht dann weiter mit "Think of Me". Wie herrlich, wenn man neue Lieblingsmusik entdeckt.
3. Ein Okay
Ich habe diese Woche einen ziemlich langen, aber ziemlich tollen Text über die mentale Reise von Sasha Chapin gelesen. Hier geht um seinen Weg zur tiefen Okayness mit sich selbst zu finden. "In my life, there have been roughly two important psychological changes. The first was from being a suicidal bipolar person to being a reasonably functional person. The second, which happened over the last year, was finding something that you might call persistent self-love, or self-assurance, or, as I like to call it, Deep Okayness." Ich habe gemerkt, dass Männer selten über Selbstliebe schreiben.
OK
4. Ein Podcast
Ich war vor Ausbruch des Krieges in Syrien. Mich bewegt es immer, wenn ich Bilder und Geschichten aus dem Land sehe und höre. Darum bin ich sehr gespannt auf den neuen Podcast "Bassam". Am Sonntag erscheint die erste Folge. Es handelt sich um einen Storytelling-Podcast, der über sechs Folgen die wahre Geschichte von der dramatischen Flucht eines syrischen Jungen vor dem Bürgerkrieg in seiner Heimat bis in ein neues Leben nach Deutschland erzählt. Sprecherin des Podcasts ist Ariana Baborie.
Ankommen
5. Ein Zitat
Ich diese Woche wieder “Allein” von Daniel Schreiber verschenkt. Aber auch “Nüchtern” lohnt sich zu lesen.
Abhängig zu sein bedeutet auch immer, nicht erwachsen sein zu können.
Macht euch ein schönes Wochenende!
Euer Matze